Bewerbungsfrist zum Hessischen Gründerpreis verlängert
„Tatsächlich haben wir das so nicht erwartet: Aktuell eröffnen wir ein Eis-Cafe / Neo-Bistro und hoffen, dass wir auch mit diesem Laden dann Mitte oder Ende Juni endlich voll durchstarten können. Derzeit kämpfen wir noch ein bisschen mit Lieferverzögerungen, die durch Corona verursacht wurden“, berichtet Jens Schönfelder. Gemeinsam mit Konditormeister Jesco Mann hat er 2015 ConditCouture gegründet. Das Unternehmen stellt hochwertige Torten, Pralinen und andere Backwaren her. Die feinen Konditorei-Kreationen in Spitzenqualität im höherpreisigen Segment finden begeisterte Abnehmer. Von Anbeginn an setzten Schönfelder und Mann auf Wachstum: Fünf Monate nach Gründung erfolgte als erster Wachstumsschritt die Eröffnung eines Ladengeschäftes am Frankfurter Römer, im zweiten Geschäftsjahr 2016 wurden die beiden in der Kategorie „Geschaffene Arbeitsplätze“ beim Hessischen Gründerpreis ausgezeichnet (damals 10 Beschäftigte) und so geht es weiter. Aktuell arbeiten 30 Menschen in den Cafés Frankfurt, Langen und Egelsbach sowie in der Konditorei- und der Bäckerei-Produktion für ConditCouture, Ende des Jahres kommt eine weitere Konditorei mit Café hinzu. „Ja, Corona macht alles etwas holperiger, aber wir dürfen uns nicht beschweren. Wir haben zum Beispiel, im Gegensatz zu vielen anderen Gastronomiebetrieben, keine Kurzarbeit anmelden müssen, sondern weiter eingestellt. Wir hatten von Beginn der Pandemie den Anspruch, ohne Förderungen oder Kurzarbeit durch die Krise zu kommen und haben das mit Ideen und sehr viel Arbeit hinbekommen. Jetzt freuen wir uns, dass im Herbst bestenfalls noch 4 bis 6 Azubis hinzukommen. Natürlich ebenfalls ohne Fördergelder zu beantragen. Corona war und ist eine enorme Herausforderung, die sich mit Ideen, einem super Team und Nervenaufwand meistern lässt“, so Jesco Mann.
So wie diesen beiden Unternehmern geht es vielen Existenzgründerinnen und -gründern und Startups. Einige profitieren von Corona, andere müssen sich behaupten, alle haben viel mehr zu tun als nur das eigene Geschäft zu bewältigen – und das ist alleine schon eine große Aufgabe. „Gerade jetzt, wo die Beschränkungen endlichen fallen, gibt es viel zu organisieren, in einer sich rasch verändernden Situation mit immer neuen Herausforderungen und Regelungen. Die jungen hessischen Unternehmen stellen sich diesen Herausforderungen, das ist gar keine Frage, aber das kostet Zeit und Energie. Das haben wir auch oft aus unserem Netzwerk gehört und deshalb verlängern wir die Bewerbungsfrist für den Hessischen Gründerpreis um eine Woche bis zum 21. Juni 2021,“ sagt Elisabeth Neumann, Projektleiterin für den Hessischen Gründerpreis bei KIZ SINNOVA Gesellschaft für soziale Innovationen gGmbH. „Wir haben 2020 trotz Pandemie den dritten Bewerberrekord in Folge verzeichnet. Auch jetzt sieht es mit Bewerbungen schon gut aus, aber für einen neuen Rekord brauchen wir noch mehr“, so Neumann. „Wir haben den Wettbewerb schon 2020 auf digitale Lösungen umgestellt und alle Veranstaltungen samt Preisverleihung in digitaler oder hybrider Form durchgeführt. Deshalb sind wir gut gerüstet, falls das auch dieses Jahr wieder nötig wird, freuen uns aber bald wieder Veranstaltungen mit persönlicher Teilnahme durchführen zu können.“
Der erste Schritt zur Teilnahme, das Ausfüllen des Bewerbungsformulars, ist leicht. Auf Basis dieser Informationen wählt eine Jury in den vier Kategorien „Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründung aus der Hochschule“ die jeweils zwölf überzeugendsten Unternehmen für das Halbfinale aus. Diese 48 Halbfinalisten pitchen vor einer großen Jury, die in jeder Kategorie auf drei reduziert. Zwölf Finalisten treten im Rahmen der Fachtagung der hessischen Gründungsförderer am 3. November mit Messeständen und kurzen Pitches gegeneinander an. Am Abend werden die Preisträger*innen im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung ausgezeichnet, auch vom Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir persönlich. Natürlich nur, wenn Corona dies alles zulässt. Falls nicht werden Halbfinale, Finale, Tagung und Preisverleihung sowie Veranstaltungen wieder als virtuelle oder hybride Veranstaltungen organisiert. „Wir haben 2020 tolle Erfahrungen gemacht, zum Beispiel haben rund 8000 Menschen am Online-Voting für das Finale teilgenommen. Das wollen wir beibehalten“, so Neumann.
Der Hessische Gründerpreis vergibt kein Preisgeld. Stattdessen gibt es viel mediale Aufmerksamkeit, hochwertige Expertentrainings und Workshops, wertvolle Netzwerkkontakte und für die Preisträger*innen ein professionelles Unternehmensvideo. Und – da sind sich die Bewerber*innen der letzten Jahre mit allen Partnern einig – das ist viel mehr wert und langfristig erfolgversprechender als eine Geldsumme, die schnell aufgebraucht und verpufft ist. Zudem ist der Hessische Gründerpreis vorschlagsberechtigt für den Deutschen Gründerpreis, d.h. passende Startups werden für dessen erste Runde nominiert.
Informationen und Bewerbungsformular: https://hessischer-gruenderpreis.de/mitmachen
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